Schülerprojekt „Stolpersteine Prenzlau“
Das Christa-und-Peter-Scherpf-Gymnasium Prenzlau und die Stadtverwaltung Prenzlau hatten alle Bürgerinnen und Bürger Prenzlaus zu einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung mit einem historischen Spaziergang zu den Stellen ehemals jüdischen Lebens in Prenzlau am 09.11.2015 eingeladen. Etwa 40 Personen, unter ihnen der Bürgermeister der Stadt Prenzlau, folgten der Aufforderung. In den Jahren 2010 und 2015 wurden in der Stadt an den letzten frei gewählten Wohnorten einiger bekannter Opfer des NS-Regimes Stolpersteine im Gehwegpflaster verlegt. Die Gedenkwilligen trafen sich um 17:00 Uhr an der Wasserpforte, wo die Schülerinnen und Schüler der Projektgruppe „Stolpersteine“ des Christa-und-Peter-Scherpf-Gymnasiums, die neben dem laufenden Unterricht einen interessanten Flyer entwickelt haben, zunächst kurze Ausführungen zu ihrem Projekt machten und den Gedenktag 9. November würdigten. Daran schloss sich ein historischer Spaziergang zu einem Teil der Stolpersteinen an, bei dem an den Orten der Verlegung die Namen der ehemaligen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger verlesen wurde und für jede/n von ihnen eine Kerze angezündet wurde. Den Abschluss des historischen Rundgangs bildete ein stilles Gedenken am Platz der am 10. November 1938 niedergebrannten Synagoge an der Prenzlauer Wasserpforte, währenddessen Blumen und Gebinde durch den kommissarischen Schulleiter des Gymnasiums Herrn Dittberner und die Projektschüler, die Verwaltung und durch interessierte Beteiligte niedergelegt wurden. Die Anwesenden erinnerten an diesem 9.11. an die Opfer der Reichspogromnacht von 1938, in der die Nationalsozialisten den schon weitgehend entrechteten jüdischen Mitbürgern auch in Prenzlau die Orte ihres Glaubens und Gedenkens, ihre Synagogen und Friedhöfe, nahmen, aber auch Wohnungen und Geschäfte schändeten und plünderten. Die stillschweigende Mehrheit der sogenannten arischen Deutschen duldete den Pogrom vor 77 Jahren. Die Gedenkenden erinnerten an die Verbrechen der Nationalsozialisten und würdigen deren Opfer.
Projektteilnehmer:
Peter Albrecht Hering
Richard Karstädt
Christoph Reiss
Beatrice Schulz
Projektleiter: Jörg Dittberner (Tutorium 12/2)