Vorstellung und Verkauf des Buches: „Fürstenwerder 1944/1945 – Kriegsereignisse in einer Uckermärkischen Idylle“ von Wilhelm Zimmermann (2. erweiterte Auflage)
Datum/Uhrzeit
08/05/2015
18:00
In Erinnerung anlässlich des 70. Jahrestages der Beendigung des 2. Weltkrieges stellt die Ortsgruppe Fürstenwerder des Uckermärkischen Geschichtsvereins das erweiterte und überarbeitete Buch von Wilhelm Zimmermann „Fürstenwerder 1944/1945 – Kriegsereignisse in einer Uckermärkischen Idylle“ (Erstausgabe: Arbeiten des Uckermärkischen Geschichtsvereins, Band 5, 2002) vor.
Ablauf:
- Begrüßung, Erinnerungsworte – Jürgen Theil, Vorsitzender des Uckermärkischen Geschichtsvereins
- Lesung von Zeitzeugenberichten aus dem Jahr 1945
- Filmvorführung über die Grabungen nach Kriegstoten an der Pastorscheune bei Fürstenwerder
Über 50 Gäste kamen am 8. Mai 2015 in den Gemeindesaal nach Fürstenwerder zur Vorstellung des Buches
„Fürstenwerder 1944/45. Kriegsereignisse in einer uckermärkischen Idylle“,
das schon am Vorstellungsabend einen regen Absatz fand, sodass von der 200er überarbeiteten Neuauflage von 2015 nicht mehr viele Exemplare übrig sind. Bürgermeisterin Klingbeil bedankte sich bei dem Autor Wilhelm Zimmermann und dem Geschichtsverein für diese wichtige Veröffentlichung. Nach der Verlesung von mehreren Zeitzeugenberichten und der Vorstellung des Buches wurde ein von RTL produzierter 15-minütiger Film gezeigt, der die Suche nach gefallenen Soldaten in Fürstenwerder dokumentiert. Anschließend nutzten viele Gäste die Gelegenheit, ihr erworbenes Buch vom Autor signieren zu lassen. Die Ortsgruppe Fürstenwerder hatte auch für das kulinarische Wohl der Gäste gesorgt, die sich im Anschluss der Veranstaltung noch angeregt mit den Zeitzeugen und dem Autor Wilhelm Zimmermann sowie dem Organisator Henning Ihlenfeldt unterhielten.
Jürgen Theil
Vorsitzender UGVP
PRESSEMELDUNG
Der 1932 in Prenzlau geborene Autor Wilhelm Zimmermann, der inzwischen einige Publikationen zur Geschichte des Nationalsozialismus und zum Zweiten Weltkrieg vorgelegt hat (zuletzt im aktuellen Prenzlauer Heimatkalender zur Geschichte des Fliegerhorstes), ist ein profunder Kenner der Militärgeschichte. Die von ihm 1992 erschienene sehr gut recherchierte Arbeit „Zehn Tage im April 1945. Die Zerstörung der Stadt Prenzlau im Zweiten Weltkrieg“ hat zu einer intensiven Diskussion über die Hintergründen der Zerstörung Prenzlaus geführt, die bis heute nicht abgeschlossen ist. Genau zehn Jahre später legte Zimmermann die für das Land Brandenburg in dieser Form wohl einzigartige Veröffentlichung über das Kriegsende in Fürstenwerder vor, die auf Anregung von Henning Ihlenfeldt entstand. Da diese – damals in der Reihe der Arbeiten des Uckermärkischen Geschichtsvereins unter dem Titel „Fürstenwerder 1944/45. Kriegsereignisse in einer uckermärkischen Idylle“ erschienene 92 Seiten umfassende – Schrift schnell vergriffen war entschlossen sich Autor und Herausgeber für eine überarbeitete Nachauflage. Die beeindruckende Resonanz der Erstauflage führte zu vielen Hinweisen, Korrekturen, Ergänzungsvorschlägen und neuen Zeitzeugenbeichten, die vom Autor dankbar angenommen und ausgewertet wurden. Durch die nun ermöglichte Darstellung zahlreicher neuer Details und die Ergänzung eines Personen- und Ortsregisters sowie durch die Aufnahme weiterer Bildquellen ist der Umfang der überarbeiteten Nach- bzw. Neuauflage auf 124 Seiten angewachsen.
Ein Verdienst des Autors und der ihn unterstützenden Zeitzeugen ist auch die Auffindung weiterer gefallener Soldaten, denen nach erfolgter Exhumierung eine würdige Bestattung ermöglicht werden konnte. Wie Henning Ihlenfeldt im Vorwort hervorhebt, konnten in den Jahren 2003 bis 2006 Suchgrabungen nach Soldatengräbern im Damerower Wald und im Bereich der Pastorenscheune durchgeführt werden.
Ausgehend von der strategischen Bedeutung der nördlichen Uckermark und des Ortes Fürstenwerder berichtet der Autor über die Lageentwicklung an der deutschen Ostfront. Dabei werden insbesondere die Kriegshandlungen im Abschnitt der Heeresgruppe Weichsel für die Zeit von Januar bis April 1945 beleuchtet. In diesem Zusammenhang wird auf der Grundlage einschlägiger Quellen und zahlreicher Zeitzeugenberichten auch die Lageentwicklung im Raum Fürstenwerder ausführlich beschrieben. Detailliert werden die Auswirkungen der sowjetische Offensive an der unteren Oder erläutert, die nach dem „Dammbruch von Prenzlau“ zur Evakuierung von Fürstenwerder führten. In seiner Schlussbilanz beschreibt der Autor die zahlreichen zivilen und militärischen Personenverluste sowie die Schäden an der lokalen Infratruktur. Insgesamt beeindruckt das empfehlenswerte Werk durch seine Detailgetreue und hohe Quellendichte, die für den Autor sprechen.
Jürgen Theil